1979 erschien unser vielbeachteter und -diskutierter Fotobildband "Westend". Darin dokumentierten wir, u.a. inspiriert durch unser Soziologie-Studium, die dramatischen Veränderungen des bekannten Frankfurter Stadtteils durch die hemmungslose Grundstücksspekulation. Die Fotos waren ehrlich, schockierend und entlarvend - und deswegen auch in gewissen Kreisen nicht gern gesehen. "Wie schnell und tiefgreifend sich das Gesicht einer Großstadt ändern kann, wurde am Beispiel des Frankfurter Stadtteils Westend besonders deutlich. Noch nach dem zweiten Weltkrieg war es ein homogenes, gutbürgerliches Wohnviertel. Heute ist der Zusammenhalt aufgebrochen, zerbrochen. Banken, Hochhäuser, Spekulationsruinen und Abbruchgrundstücke durchziehen das ganze Viertel. in großem Umfang wurde wertvoller Wohnraum, teilweise sogar historisch wichtige und interessante Gebäude, ein ganzer organisch gewachsener Stadtteil, mehr oder weniger profitbringenden Gewerbeprojekten geopfert. Diese Fotoserie ist ein Stück Stadtgeschichte. Ein Teil der Aufnahmen ist schon historisch. Das Bild wandelt sich dauernd und nur ganz wenige kulturell wertvolle Häuser werden im letzten Moment gerettet und restauriert. Der Stadtteil selber ist kaum noch zu retten. Nach der Zerstörung tritt eine zunehmende Verödung ein. Die restlichen Bewohner meiden die leeren Straßen mit ihren Hausruinen und Bürohochbauten. Die Aufnahmen zeigen schöne alte Villen, noch großartig im Zerfall, die von der ehemaligen Wohnqualität des Stadtviertels berichten. Daneben stehen verwahrloste, vom "Häuserkampf" gezeichnete Wohnblocks, deprimierende Zeichen gesteuerten Verfalls. Dem Betrachter zeigt sich deutlich die Irrationalität derartiger Entwicklungsprozesse, die in ihrem Endeffekt auf die Zerstörung von Lebensqualität hinauslaufen. Hier zeigen wir Ihnen jetzt eindringliche Schwarz-Weiß-Fotos unseres "Westend"--Bildbands aus den Jahren 1977-1979. |
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